Oswald war der Sohn des Königs Ethelfrith von Northumbrien. Nachdem sein Vater bei einem Aufstand getötet wurde, flüchtete er in das von Kolumban, dem Älteren gegründete Kloster Hy auf Iona, wo er die Taufe empfing. 634 eroberte er sein Land zurück und führte mit Hilfe von Mönchen das Christentum ein. Die Legende berichtet von seiner Krönung, dass das Chrisamöl fehlte; ein Rabe brachte das Öl in kostbarem Gefäß mit versiegeltem Brief, Petrus sende es und habe es selbst geweiht; ein anderer Rabe trug einen Ring herzu. Dieser Rabe vermittelte auch Brief- und Ringtausch mit der Königstochter Cyneburg, Tochter König Cynegils von Wessex, die Oswald nach schwerem Kampf mit ihrem heidnischen Vater heimführen und heiraten konnte.
Als Missionsmittelpunkt gründete Oswald zusammen mit Bischof Aidan 635 das Kloster Lindisfarne. Die Legenden erwähnen besonders Oswalds Mildtätigkeit: Bei einem Gastmahl wurde ihm berichtet, dass Arme um Gaben bittend vor dem Tore stehen – er ließ alle Speisen hinausreichen und zerstückelte die silberne Platte, auf der sie angerichtet waren, um auch noch diese Stücke verteilen zu können. Oswald starb im Kampf mit dem heidnischen König Penda von Mercien in der Schlacht bei Matherfelth.
Die nach Zentraleuropa ausgesandten Missionare aus dem Kloster Lindisfarne verbreiteten hier sein Andenken. In den Alpenländern gilt Oswald als Nothelfer und gehört zu den “Wetterherren”: je nach Wind an seinem Jahrestag richten sich Ernte und Aussaat.