Wenn Blues ins Herz geht und auf ein Schwäbisches Urgestein trifft, dann ist das ein fröhlicher Abend mit Christof Altmann und seiner Band. Christof Altmann, seines Zeichens alt eingesessener Weilimdorfer aus der Greutterstraße, kennt sich im Dorf, wie die Weilemer liebevoll das Zentrum nennen, aus. Er begrüßt Gäste mit Vornamen und kennt die Herrschaften vom Obst- und Gartenbauverein, an die er sich von der Bühne aus wendet.
Ausverkauft war die Benefizveranstaltung vergangenen Samstagabend im Ev. Gemeindehaus in Stuttgart Weilimdorf. Ein Heimspiel für das weit übers Ländle bekannte Blues Ensemble. Mit ihrem neuen Stück „Ich möcht so gern a Maultasch sei,.. 2.0“ erfreuen sie fast bis Mitternacht die Besucher.
Christof Altmann, textsicher und hemmungslos, erklärt in diesem Stück das Seelenleben des richtigen Schwaben: „Beim Schaffe isch der Schwob in seiner Midde,“ einige Herren unter den Zuschauern fühlen sich in Herz getroffen, endlich einer der versteht, um was es geht. Unterstütz wird das Multitalent in Sachen Musik, Gesang, Kabarett und schwäbischer Mundart von Harry Bechtle an der Gitarre, Dieter Hildenbrand am Bass und Martin Buck am Schlagzeug. Die Band überzeugt mit ihrer mitreissenden Musik.
Nach kurzer Zeit wippte und klatschte das Publikum altersunabhängig mit. Vollgas gaben die vier Profis bei ihrem Hits „der TÜV-Blues“, der Zenmeditation Put-ZEN und dem Mönchsgesang ähnlichen „Zwetschga – ra – do“. Fehlen durfte natürlich auch nicht das Gärtle, dr Wengert, die Kehrwoch, d ́Lensa, dr Woi, Spätzle – Und das Ganze gratis.
Der Erlös des Kartenverkaufs, wie auch der Bewirtung, die veranstaltungsbedingt „Maultascha Togo“ und Trollinger waren, gingen auf das Spendenkonto für die Sanierung der Ev. Oswaldkirche in Weilimdorf. Altmanns Eltern wurden hier getraut. „Ich fühle mich mit der Oswaldkirche verbunden“, erklärte der Leader der Maultaschen Combo.
Nicht nur er fühlt sich verbunden. Nach der Veranstaltung scherzte eine grauhaarige Dame im dunkelroten Wollkleid: „Ist es nicht schön für einen guten Zweck auszugehen?“ Vergnügt zog sie von dannen. Viele andere Menschen und Organisationen fühlen sich der über 500 Jahre alten Kirche verpflichtet. Die Sanierung kostet die Gemeinde rund 400.000 EUR, von denen schon fast 150.000 EUR gespendet wurden. Ein gelungener Abend für einen guten Zweck.
Sylvia Rados