In Zeiten von Corona: ein Gruß der Pfarrer an die Mitglieder unserer Gemeinde

In Zeiten von Corona: ein Gruß der Pfarrer an die Mitglieder unserer Gemeinde

Liebe Kirchengemeinderätinnen und Kirchengemeinderäte,
liebe Mitarbeitende in unserer Kirchengemeinde, liebe Gemeindemitglieder,

seit zwei Wochen ist das ganze Leben wie umgekrempelt, und auch in unserer Kirchengemeinde ist nichts mehr, wie es war. Das Gemeindeleben mit einer Vielzahl von Möglichkeiten persönlicher Kontakte, angefangen bei den Gottesdiensten, aber auch in Gruppen und Kreisen, wie wir es sonst gewohnt sind, steht sozusagen still.

Fast täglich erreichen uns Weisungen der Landeskirche, wie in den verschiedenen Arbeitsgebieten und Dienstbereichen unserer Gemeinden in Zeiten von Corona zu verfahren ist. Wir mussten unsere Kirchen, Gemeindehäuser, das Waldheim, sowie das Gemeindebüro und die Pfarrämter für den Publikumsverkehr schließen.

Das Land Baden-Württemberg hat sämtliche Veranstaltungen und Versammlungen bis zum 15. Juni 2020 untersagt und dabei ausdrücklich auch „Zusammenkünfte in Kirchen” genannt. Das bedeutet, dass bis dahin weder Gottesdienste, Taufen und Trauungen stattfinden können. Unsere Konfirmationen müssen wir verschieben, womöglich auf den Herbst. Auch die Kirchengemeinderatssitzungen im April und Mai müssen entfallen. Notwendige Beschlüsse werden wir per Mail im Umlaufverfahren fassen.

Auch in Bezug auf Trauerfeiern gibt es schmerzliche Einschränkungen. Sie dürfen nur im Freien am Grab und mit nicht mehr als insgesamt 10 Teilnehmer*innen gefeiert werden.

Die neue Situation stellt uns vor große, in dieser Form noch nie da gewesene Herausforderungen. Gerade in Zeiten wie diesen sehnen wir uns danach, als Christinnen und Christen zusammenzukommen, uns auszutauschen, miteinander zu beten, einander zu trösten und Mut zu machen. Von vielen Gemeindemitgliedern haben wir in den vergangenen Tagen gehört, wie sehr sie das normale Gemeindeleben mit seinen menschlichen Begegnungen vermissen.

Gott sei Dank können wir auch in Zeiten von Corona füreinander da sein. Bis auf Weiteres läuten jeden Abend um 19:30 Uhr die Glocken unserer Kirchen. Sie laden uns ein, aneinander zu denken, bei ihrem Läuten miteinander zu beten, vielleicht zu singen. So schlägt etwa die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) vor, abends um 19:30 Uhr „Der Mond ist aufgegangen” am Fenster oder vom Balkon gemeinsam zu singen.

In dieser Zeit könnten sich die digitalen Möglichkeiten als Segen erweisen.
Hier auf unserer Homepage oder auch auf der Homepage der Gesamtkirchengemeinde www.weilimdorf-evangelisch.de sind aktuelle Beiträge zu finden, wie Passionsandacht, Abendgruß, Kontaktadressen für nachbarschaftliches Einkaufen usw.

Über die Homepage unserer Landeskirche sind spezielle Auskünfte zu Corona zu finden, von den kirchlichen Maßnahmen bis hin zu Fragen nach Gottesdiensten und Bestattungen www.elk-wue.de/#layer=/corona.

Ein Fernziel für uns ist derzeit, den eigentlich geplanten Osternachtsgottesdienst am Karsamstag um 22 Uhr als Zweipersonen-Lese-Gottesdienst in der Wolfbuschkirche aufzunehmen, im Internet in einem Livestream zu übertragen, bzw. ihn über unsere Homepage anzubieten.

Wir denken in dieser Zeit in besonderer Weise aneinander und wollen jeden Tag bewusst aus Gottes Hand empfangen. Das alles in dem Bewusstsein: Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
2. Timotheus 1, 7

Ganz herzlich grüßen Sie und Euch
Guntrun Müller-Enßlin (derzeit und noch bis vorerst 09.04. aufgrund zweier Knochenbrüche krank geschrieben) und Hartmut Häcker