Anlässlich des geistlichen Neujahrs-Empfangs am 1. Januar 2013 wurden die 3 Gemälde im Oswaldgemeindehaus interpretiert. In diesem Zusammenhang konnten Parallelen zur neuen Oswald-Wolfbusch-Kirchengemeinde in den Bildern gelesen werden.
Karin Kuttner (mit Bild links), Guntrun Müller-Enßlin (mit Bild Mitte) und Sylvia Rados (mit Bild rechts) machten sich die Gedanken zu den Werken:
Wir wollen mit dieser Trilogie symbolisch den Weg zur Fusion unserer Kirchengemeinden aufzeigen. Im 1. Bild links geht es um Begegnung. Das Bild ist in kühlem Blau gehalten. Die verschiedenen Elemente bzw. Individuen wollen aufeinander zugehen, sich kennen lernen. Sie wissen noch nicht – wie – da die Bereitschaft, einen Teil der Individualität aufzugeben, noch nicht groß genug ist. Das vorhandene Interesse schwankt zwischen Hoffnung und Skepsis. Die Distanz lässt sich noch nicht überwinden.
Das mittlere Bild unterscheidet sich grundlegend von den beiden anderen. Nicht nur farblich, sondern auch, was das Spiel der Formen angeht. Es ist, als bilde es – auch durch die Form, wie es aufgehängt ist – ein wenig über den beiden anderen – eine Brücke zwischen dem linken und dem rechten Bild. Es ist in verschiedenen Rottönen gehalten. Dadurch wirkt es warm, lebendig, emotional.
Es ist etwas in Bewegung gekommen. Zwei große Rechtecke haben die alt hergebrachte Ordnung von senkrecht und waagerecht verlassen: es ist nicht mehr, wie es immer war; sie ordnen sich diagonal an und bilden so einen neuen Drive. Das Innenleben der großen Rechtecke hat etwas Organisches, es erinnert mit seinen kleinen und größeren Kreisen, seinen Punkten, den Dunkel- und Helligkeiten an Zellstrukturen mit ihren Zellkernen und Mitochondrien – alles, was ein Organismus braucht, um sich zu entwickeln.
Die beiden großen Rechteckzellen nehmen an einer ihrer Kanten miteinander Fühlung auf und bilden eine erste gemeinsame Schnittmenge. (Mich erinnert die Anordnung fast ein wenig an das geographische Bild der neuen Gemeinde). Der erste zwischenmenschliche Kontakt ist geknüpft, in den kommenden Monaten werden wir ihn ausbauen und intensivieren. Wir interessieren uns füreinander, lernen uns kennen im Gespräch, stellen Gemeinsamkeiten fest, sind uns sympathisch oder auch nicht. Mir gefällt das Einfache an dem Bild: zwei Organismen schaffen es, trotz ihrer komplexen Struktur, sich einander anzunähern und etwas Neues zu bilden. Es macht Freude, an diesem Prozess mit zu bauen und dazuzugehören.
Berührungen Berührung nennt sich das letzte Gemälde der Trilogie. Die Grundfarbe hat sich verändert, das Blau bringt den Hauch von Wärme mit sich. Gerade so als hätte das feurige Rot der „Bewegung“ sich mit dem kühlen Blau der „Begegnung“ vermengt. Die einzelnen Figuren, Kreise und Dreiecke finden in dieser Darstellung ihre Position. Kurz: Jedes Element hat jetzt seine Plätzchen in den geradlinigen Strukturen des rechteckigen Bild gefunden. Durch diese feinen Linien die das Bildnis horizontal wie auch vertikal einteilen kehrt Ruhe ein. In der Ruhe liegt der Kraft, die Kraft der einzelnen Elemente, so dass Berührungen stattfinden können – Unter ihres gleichen ebenso mit der anderen Art, wohlgemerkt mit der anderen Art, wir sehen Kreise, die sich an Dreiecke anlehnen, beziehungsweise umgekehrt. Gewiss nützen die Ruhe und Geradlinigkeit einem strukturiertem miteinander, das es gut mit den einzelnen Figuren meint. Diese im dritten Part hinzugekommenen Berührungen verschiedenster Art, sagen mehr als 1000 Worte. Ebenso wie die Berührungen unserer beiden Gemeinden, die jetzt als Resultat unsere Fusion feiert. Eine Fusion die unzählige Möglichkeiten in sich birgt, frischen Wind, neue Kraft, andere Farben, mehr Vertrauen und ein freudiges Miteinander.